Literatur
Braun, Andrea / Lanzen, Vera / Schweppe, Cornelia: Junge Menschen, Geld, Schulden, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): "Schulden", Aus Politik und Zeitgeschichte 1-2/2016, S. 36-41
Sie können nicht mit Geld umgehen und konsumieren zu viel – Jugendliche und junge Erwachsene werden oft als "Konsumidioten" dargestellt. Die Hintergründe ihrer Verschuldung sind komplexer, als der öffentliche Diskurs vermuten lässt.
Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Ökonomische Bildung, Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) 12/2011
Auf zwei Beiträge soll besonders hingewiesen werden:
- H. J. Schlösser u.a.: Finanzielle Bildung
(Forderung nach fachdifaktischer Fundierung im Rahmen der ökonomischen Bildung)
- G.-E. Famulla u.a.: Bessere ökonomische Bildung
(Die "Initiative für eine bessere ökonomische Bildung" tritt dafür ein, ökonomische Fragen in gesellschaftliche, politische und kulturelle Zusammenhänge einzubetten und sich auf die Lebenswirklichkeit der Lernenden zu beziehen)
Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Haushalt, Markt, Konsum, Informationen zur politischen Bildung Nr. 308, Bonn 2010
Autorin: Birgit Weber
Das kompakt geschriebene Heft geht folgenden Fragen nach: Nach welchen Kriterien konsumieren private Haushalte? Welche Regeln bestimmen Angebot und Nachfrage? Welche Rolle spielen Staat und Markt für Güterverteilung und soziale Gerechtigkeit? Eine Einführung in Grundfragen unseres Wirtschaftssystems.
Diakonie Deutschland: Prävention in der Schuldnerberatung der Diakonie, Diakonie Texte 01.2011, Berlin 2011
Der Text beschreibt die Schuldnerberatung der Diakonie als wirkungsvolles Instrument, Menschen in Überschuldungssituationen zu helfen und mit ihnen eine Lebensperspektive zu entwickeln. Es wird deutlich, dass insbesondere durch Präventionsarbeit nachhaltige Effekte beim Abbau von Überschuldung, Armut und sozialer Ausgrenzung erzielt werden können.
Das Papier stellt auf einen Blick die konzeptionellen und sozialpolitischen Grundlagen und vielfältigen Handlungsmöglichkeiten von Prävention dar und stärkt so das Profil des Handlungsansatzes in der diakonischen Schuldnerberatung. Er unterstreicht die Notwendigkeit präventiven Handelns für eine effektive Hilfe und bestärkt die Fachkräfte vor Ort, den Handlungsansatz auszubauen.
Die Schuldnerberater/innen erhalten Argumentationshilfen, um insbesondere Kostenträger von der Sinnhaftigkeit präventiver Arbeit zu überzeugen.
Häusel, Hans-Georg: Brain View. Warum Kunden kaufen, München 2. Aufl. 2009
Die meisten Kaufentscheidungen fallen aufgrund von uns unbewussten Programmen, die sich im Laufe der Evolution gebildet haben. Das Buch zeigt anhand der neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung, wie man zu einem Logenplatz im Kopf des Kunden kommt.
Inhalt: Wie Kaufentscheidungen im Kopf fallen und wie man diese beeinflussen kann. Wir starke Marken im Gehirn entstehen und wie sie wirken. Wie man Verkaufsflächen im Handel gehirngerecht gestaltet. Warum Männer und Frauen auf unterschiedliche Verkaufssignale reagieren. Wie durch unbewusste Signale der Wert von Produkten erheblich gesteigert werden kann.
Mit vielen Beispielen aus der Praxis für die Umsetzung in Marketing und Verkauf.
Anmerkung: Der Autor ist Vorstand der Unternehmensberatung Gruppe Nymphenburg in München. Bei der Übertragung von Erkenntnissen der Hirnforschung auf Fragen des Konsumentenverhaltens zählt er zu den führenden Experten. Zu seinen Beratungskunden zählen Handelskonzerne, aber auch Banken.
Interessant zu lesen, wie wir Kunden gesehen werden und manipuliert werden sollen!
iff-Überschuldungsradar 2020/18: Finanzielle Grundbildung – Eine gemeinsame Aufgabe von Erwachsenenbildung und Sozialer Arbeit
Im Überschuldungsradar stellen Monika Tröster, Beate Bowien-Jansen und Ewelina Mania vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung das Projekt "Curriculum und Professionalisierung der Finanziellen Grundbildung – CurVe II" vor. Der Umgang mit Geld ist eine der wichtigsten Fähigkeiten im Lebensalltag. So sehen das auch 85 % der Bundesbürger. Um Finanzielle Grundbildung bzw. Financial Literacy zu fördern, beschäftigt sich das im Projekt mit der Konzeption von Ansätzen für Fachkräfte und Multiplikatoren, um Finanzielle Grundbildung professionell umsetzen zu können. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen Finanzieller Grundbildung und Überschuldung in den Blick genommen.
iff-Überschuldungsradar 2019/15: Peer-to-Peer-Ansatz im Präventionskonzept der Jugend-Schulden-Beratung Tübingen, Hamburg 2019
Heiner Gutbrod berichtet von einem neuen Ansatz in der Präventionsarbeit der Jugend-Schulden Beratung Tübingen: Ehemals Überschuldete berichten von ihrer persönlichen Leidensgeschichte und wie sie es geschafft haben, die Schulden hinter sich zu lassen.
Es gelingt so einen emotionalen Anker zu setzen, der andere Ebenen anspricht als die reine Wissensvermittlung. Die Teilnehmer bekommen einen Eindruck, dass Fehler korrigierbar sind. Aus erster Hand wird aufgezeigt, dass eine Befreiung aus einer schwierigen, finanziellen Situation durch Geduld, Ausdauer und Unterstützung möglich ist.
Korczak, Dieter (Hg.): Geld und andere Leidenschaften. Macht, Eitelkeit und Glück, Kröning 2006
„Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles“. Geiz und Glück, Gier und Luxus, Macht und Status, Eitelkeit und Narzissmus, Armut und Mangel sind Facetten des seit Jahrhunderten währenden Gold- und Geldrausches. Ausschließlich auf Geldvermehrung fixiert, häufen wenige Menschen immer mehr Geld zu immer höheren Geldtürmen. Die privaten Vermögen (Barvermögen, Luxusgüter) entziehen sich unserer Vorstellungskraft. Doch: Macht Geld auch glücklich? Was für eine Art der Befriedigung schaffen diese immensen Geldbeträge? Dienen sie nur als Ersatz für andere Leidenschaften? Wie wirken sich Reichsein und Geldhaben auf das menschliche Wohlgefühl aus?
Die Beiträge in diesem Sammelband geben auf diese Fragen differenzierte Antworten. Soziologen, Psychologen, Ökonomen, Bankiers und Erziehungswissenschaftler, Glücksforscher und Unternehmer äußern sich aus ganz unterschiedlicher Sicht zum „Wert des Geldes“ als „Maßstab für Wert“, zum „Geld als Glücksbringer“ und zur „Verantwortung“, die mit dem Besitz von Geld verbunden ist.
Lanzen, Vera: Verschuldung von jungen Erwachsenen. Biographische Verläufe im Kontext von Partizipation und Risiko, Weinheim 2019
Die Autorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schuldnerfachberatungszentrum Mainz, fragt in ihrem Buch nach der biographischen Bedeutung und Funktion von Verschuldungsprozessen bei jungen Erwachsenen. Sie rekonstruiert drei lebensgeschichtliche Verläufe von jungen verschuldeten Menschen und stellt dabei fest, dass Schulden im jungen Erwachsenenalter vor allem als soziales Beziehungsmittel bedeutsam sind und durch Verschuldung soziale Zugehörigkeit hergestellt werden kann. Gleichzeitig bergen Schulden im jungen Erwachsenenalter das Risiko des sozialen Ausschlusses.
Der Analyse der Einzelfälle folgt abschließend eine theoretische Reflexion und Diskussion der Ergebnisse hinsichtlich der Relevanz für sozialpädagogisches Handeln im Kontext von Jugendverschuldung.
LobbyControl - Initiative für Transparenz und Demokratie e.V.: Lobbyismus an Schulen. Ein Diskussionspapier über Einflussnahme auf den Unterricht und was man dagegen tun kann, Köln 2013
In dem Papier wird anhand von konkreten Beispielen untersucht, mit welchen Methoden Lobbyisten Einfluss auf den Unterricht nehmen und welche Motive dahinter stecken. Es zeigt, wie die Einflussnahme auf Kinder und Jugendliche professionell organisiert wird und Teil langfristiger und umfassender Lobbystrategien ist.
Mattes, Christoph/Knöpfel, Carlo (Hgg.): Armutsbekämpfung durch Schuldenprävention. Empirische Befunde, methodische Zugänge und Perspektiven, Wiesbaden 2019
Der Sammelband ist die Dokumentation der gleichnamigen Fachtagung, die im November 2017 im schweizerischen Olten stattgefunden hat.
Aus der Verlagsankündigung: "Die Beiträge dieses Sammelbandes befassen sich mit Theorien und Modellen sowie Ansätzen für die Praxis der Schuldenprävention und Armutsbekämpfung. Die Beitragsautorinnen und -autoren untersuchen, wie benachteiligte Personengruppen erreicht werden können, sie beleuchten die Zusammenhänge zwischen Armut, Verschuldung und Schuldenprävention und thematisieren die Vermittlung von Finanzwissen und Finanzkompetenz für die Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler und Auszubildenden.
Das Buch zeigt den aktuellen Fachdiskurs zur Praxis der Schuldenprävention im deutschsprachigen Raum auf und gibt Hilfestellungen, um die Arbeit zu diesem Themenkomplex zu reflektieren und theoriegeleitet weiterzuentwickeln."
Mattes, Christoph: Von Expertenwissen verfolgt? Peer-to-Peer als partizipativer Ansatz in der Schuldenprävention, BAG-SB Informationen 4/2016, S. 178 ff.
Mattes stellt in diesem Aufsatz die Grundsatzfragen der Präventionsarbeit: Erreichen wir die richtigen Zielgruppen?, Haben wir die richtigen Methoden?, Haben wir den richtigen Blick auf das Problem?, Stellen wir die richtigen Fragen?
Mattes meint: Nein! Und stellt anhand des Peer-to-Peer-Ansatzes eine fachliche Alternative vor.
Ein provokanter, aber sehr gewinnbringender Aufsatz. Absolut lesenswert!
Reifner, Udo: Der lernende Kapitalismus. Finanzielle Allgemeinbildung als Schuldenprävention, 2002
Der Aufsatz von Udo Reifner beschreibt Grundsätzliches, das auch heute noch seine Gültigkeit hat.
Zusammenfassung:
"Finanzielle Allgemeinbildung verbindet Geld, Finanzdienstleistungen und Bildung. Verknüpft mit dem weiteren Element der Armutsprävention entsteht ein magisches Viereck subjektiver Voraussetzungen von Wirtschaften.
Es setzt nicht an den Ursachen der Überschuldung, sondern nur an ihren technischen Prozessen an. Gleichwohl ist sie wichtig, weil sie das Nachfragepotenzial auf dem Markt stärkt, den Gefährdeten Abwehrpotenziale aufzeigt und sie dort abholt, wo ihre Problemwelt nach Lösungen fragt.
Finanzielle Allgemeinbildung ist dabei aber auch Bildungskorrektur, indem sie alle die Falschinformationen in Schulbüchern und Religionsschriften, in Werbung und Volksmund angeht, mit denen das Weltbild der Familie Schuldenfrei thematisiert wird und damit den Schiffbrüchigen Rollschuhe für die Rettung anbietet.
Finanzielle Allgemeinbildung ist damit ein wechselseitiger Bildungsprozess, indem die kritische und sachkundige Bildung der Menschen über die Finanzdienstleistungen zugleich zur Umbildung dieser Finanzdienstleistungen im Interesse der Menschen führt."
Retzmann, Thomas (Hg.): Finanzielle Bildung in der Schule. Mündige Verbraucher durch Konsumentenbildung, Frankfurt 2019
Ökonomische Bildung trägt zur finanziellen Allgemeinbildung und Verbraucherbildung maßgeblich bei. Sie folgt dabei der Leitidee des mündigen Verbrauchers und des mündigen Wirtschaftsbürgers, um Schülerinnen und Schüler zu einer reflektierten, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Teilnahme am Marktgeschehen zu befähigen. Der vorliegende Band enthält einerseits grundlegende Beiträge, die sich mit den Zielen der finanziellen Allgemeinbildung und der ökonomischen Verbraucherbildung auseinandersetzen. Er enthält ebenso fachdidaktische Analysen, wie besonders relevante Lebenssituationen im Ökonomieunterricht thematisiert und analysiert werden können.
